Wie diese Parabel des Glücks mich dazu inspiriert hat mein Mindset zu ändern
Wenn ich daran zurückdenke wie ich früher drauf war, dann kann ich heute nur mit dem Kopf schütteln. Au Backe!
Positives Mindset? Was soll das denn sein?
Ein Morgenmuffel – Sprich mich bloß nicht vor 12 Uhr an!
Sport kam temporär schon hin und wieder mal vor, aber eher immer mal wieder angefangen und dann auch ziemlich schnell wieder aufgehört. Neben der Arbeit blieb nicht viel Zeit und Motivation übrig.
Wenn ich manche Leute beim Joggen auf meinem Weg zur Arbeit gesehen habe, dachte ich mir nur – die sind doch nicht ganz dicht.
Gerne habe ich bis auf den letzten Drücker geschlafen (am liebsten 8-10 Stunden) dann rumgetrödelt und anschließend total gestresst mal wieder viel zu spät aus dem Haus gestolpert. Natürlich habe ich dabei meist die Hälfte zu Hause vergessen.
Am Abend vorm zu Bett gehen ist mir dann eingefallen, dass ich den ganzen Tag über mehr als die Hälfte von dem was ich eigentlich erledigen wollte, vergessen hatte.
Eine Agenda zu nutzen kam für mich nicht in Frage. Das ist was für Geschäftsleute – sowas brauche ich nicht.
Wenn dann gab es hier und da mal ein kleines Post-it, welches ich dann nach einer gewissen Zeit unter irgendwelchen Zeitschriften oder einem Wäschestapel wiederfand.
Mir Ziele zu stecken? Was bitte sind Ziele? Mein Ziel war, dass der Tag vorbei ging und das am besten schnellstmöglich.
Und sobald ich eine weitere Etappe in meinem Leben erreicht hatte, sah ich das irgendwie als selbstverständlich an und dachte mir nur „Super – und was kommt als Nächstes?“ Egal wie sehr ich vorher darauf hingefiebert hatte.
Die Arbeit kam sowieso an erster Stelle und selbstverständlich auch mit etlichen Überstunden – Hotellerie eben.
Für Hobbys oder Privatleben war keine Zeit – das stand, wenn dann ganz weit hinten nach der Arbeit an.
Der Alltag ist eben immer so vor sich dahingeplätschert und täglich grüßt das Murmeltier.
In den meisten Storys heißt es ja „… und dann hat es bei mir Klick gemacht und alles wurde anders“.
Das hat es bei mir ebenfalls. Auch wenn es ein Weilchen gedauert hat.
Der Lehrer erscheint, wenn der Schüler bereit ist zu lernen
Ausgelöst wurde dieser Klick durch einen Kollegen, der später auch zu einem guten Freund wurde.
Kennst du diese Menschen, denen immer alles zu gelingen scheint?
Die immer gut drauf sind und irgendwie in jeder Situation die richtigen Worte finden?
Diese Menschen, die einfach einen Raum mit ihrer Persönlichkeit füllen, sobald sie ihn betreten.
Mein Kollege wusste immer den richtigen Ratschlag zu geben, auch wenn er man mal schlecht drauf war. Mit 2-3 Sätzen wusste er alle Zweifel und negativen Einstellungen in den Wind zu schlagen.
Ich beobachtete ihn eine Zeit lang, kam aber irgendwie nicht dahinter was er anders tat als die anderen.
Zudem muss ich sagen, dass ich in dieser Zeit noch eher nach dem Glauben „das Leben ist ebenso wie es ist und Ende“ lebte.
Manche Menschen haben eben Glück und andere eben nicht.
Nur zu oft habe ich Chancen einfach nicht genutzt (vielleicht auch aus Angst vor dem Ungewissen) oder bin dann wieder in alte Verhaltens- und Denkmuster zurückgefallen.
Solche Verhaltens- und Denkmuster waren z.B.: Bloß keine Verantwortung für sein eigenes Leben übernehmen, grundsätzlich sind ja immer die anderen an allem schuld, zudem kann man da eh nichts dran ändern und warum denn heute erledigen, morgen ist ja schließlich auch noch ein Tag.
Hauptsache mal drüber gemeckert.
Wir wechselten irgendwann beide den Job und verließen das Land. Allerdings verstanden wir uns zu diesem Zeitpunkt bereits privat sehr gut und hielten den Kontakt über E-Mail.
Dann hatte ich mal wieder einen Hänger. Nichts schien so zu laufen wie ich es mir vorstellte und irgendwie konnte ich mich über nichts freuen und die Dinge mal wertschätzen, so wie sie waren.
Sobald ich eine Sache hatte, dachte ich mir nach einer kurzen Phase der Euphorie nur – what´s next?
Alles dauerte mir viel zu lange und wenn doch nur schon etwas Zeit vergangen wäre, damit endlich der Moment kommt, auf den ich mich so gefreut habe.
Sobald der Moment dann da war, kam wieder – what´s next?
Auf meine klagende E-Mail kam eine Antwort mit folgendem Betreff zurück:
Story for you
Die Geschichte griff genau das auf, wie es mir gerade ging. Mit einem Ende, welches gerade nochmal gut ausging.
Die Geschichte
Peter war ein kleiner Junge, der überall sehr beliebt und gern gesehen war. Jedoch hatte er eine Schwäche – er konnte den Moment nicht genießen, ständig war er auf der Suche nach was Neuem, Aufregendem.
Wenn er in der Schule saß wünscht er sich, dass es bereits nachmittags wäre und er draußen spielen könnte.
Wenn er am Nachmittag draußen spielte, dachte er schon an die nächsten Sommerferien.
Peter war kontinuierlich am Tagträumen und konnte nie den Moment genießen.
In der Geschichte traf er auf eine ältere Dame (so ein paar hundert Jährchen alt), die ihm einen Ball mit einem goldenen Faden schenkte.
Je nachdem wie fest man an dem Faden zog, so schnell verging die Zeit. Von Stunden, über Tage, über Monate, über Jahre.
Peter fand natürlich einen unheimlich großen Gefallen an diesem besonderen Geschenk. Nun musste er sich nicht mehr in der Schule herumplagen – einmal am Faden gezogen –zack- schon war er beim Spielen am Nachmittag.
Schnell war er es leid nur ein kleiner Schuljunge zu sein und so zog er einmal fest an der Schnur –zack- war er ein Teenager.
Im ersten Moment fand er das natürlich super cool, aber auch als Teenager war er dann doch recht schnell gelangweilt, da er nie gelernt hatte den Moment zu genießen.
Also – ein fester Zug an dem goldenen Faden und schon fand er sich als Erwachsener wieder. Er war nun mit seiner Jugendliebe verheiratet und sein Haus war erfüllt von Kinderlachen.
Jedoch durfte er auch im selben Moment feststellen, dass sein einst so dunkles Haar grau geworden war. Und seine Mutter, die er über alles liebte und immer so jung und voller Energie war, alt und gebrechlich wirkte.
Dennoch konnte Peter den Moment nicht genießen, denn er hatte es ja nie gelernt.
Also zog er erneut an der Schnur und fand sich als 90-jährigen Mann mit schneeweißem Haar wieder.
Seine Frau, die er über alles geliebt hatte, war vor ein paar Jahren bereits verstorben und seine Kinder waren längst erwachsen und ausgezogen um ihr eigenes Leben zu leben.
Zum ersten Mal in seinem Leben realisierte Peter, dass er nie die Zeit genutzt hatte die schönen Dinge des Lebens zu genießen, die so auf dem Weg passieren.
Er dachte über all die Dinge nach, die er nie getan hatte – mit seiner Frau, seinen Kindern und seiner Mutter.
Er ist durchs Leben gehetzt und hat nie angehalten, um die Momente zu genießen.
Erst mal sacken lassen
An dieser Stelle hatte ich schon einen recht großen Kloß im Hals und mir wurde bewusst, warum mein Freund mir die Story geschickt hatte.
Wie die Story für Peter ausgeht? Das darfst du gerne selbst nachlesen. 🙂
Diese Geschichte stammte aus einem Buch*, welches mir mein Freund ans Herz gelegt hatte.
Zu dem Zeitpunkt war ich nicht gerade scharf darauf etwas zu lesen, was länger als ein kurzer Artikel mit bunten Bildchen war.
Aber irgendwie ließ ich mich dazu breitschlagen – glücklicherweise.
Ich begann das Buch zu lesen, eher skeptisch zu Beginn und nicht sehr angetan vom ersten Kapitel, konnte es aber kurz darauf nicht mehr aus der Hand legen.
Ich war so gefesselt von der Geschichte, dass ich das Gefühl hatte alles live mitzuerleben.
Bis heute habe ich das Buch* ca. 10x gelesen. Habe es einige Male verschenkt und nehme es immer wieder gerne in die Hand, um Passagen nachzuschlagen.
Dieses Buch hat mich auch dazu inspiriert weitere motivierende und inspirierende Bücher zum Thema Persönlichkeitsentwicklung und Psychologie zu lesen.
Das Buch
Bei dem Buch handelt es sich um „Der Mönch der seinen Ferrari verkaufte“* von Robin Sharma.
Einer der führenden Speaker weltweit, Erfolgs Coach, Bestseller Autor und eine sehr inspirierende und motivierende Persönlichkeit.
In der Parabel geht es um einen Staranwalt, der als Größter seines Faches gilt, nur Armani Anzüge und teure Uhren trägt, einen Ferrari fährt und in den besten Restaurants der Stadt diniert.
Auf dem Höhepunkt seiner Karriere erleidet er im Gerichtssaal einen Herzinfarkt.
Sein Arzt stellt ihn vor die Wahl – entweder er lässt das Leben, welches er aktuell lebt hinter sich oder er hat nur noch wenige Monate.
Und so entscheidet er sich, dem Business komplett den Rücken zuzukehren und verschwindet erst mal von der Bildfläche.
Das Buch ist aus der Sicht eines Anwalts (John) geschrieben, der jahrelang an seiner Seite gearbeitet hat, alles hautnah miterlebt und den Staranwalt (Julien) vergötterte.
Nach einem Jahr taucht Julien wieder auf. Er hatte sich eine Auszeit gegönnt, die er bei den Mönchen im Himalaya Gebirge verbrachte und erzählt nun von seinen Erfahrungen und Errungenschaften.
Nie hätte ich gedacht, dass mich eine Parabel mal so beeinflussen würde. Ich war ja immer eher skeptisch so Geschichten gegenüber – alles bunte Märchen, dachte ich mir.
Aber dann habe ich es versucht. Ich dachte, ich habe ja nichts zu verlieren und habe letzten Endes so viel dazugewonnen!
Es gibt unendlich viele Weisheiten und Anregungen in dem Buch, jedoch hatte mich eine Stelle, warum auch immer, am meisten getroffen.
Und zwar war das das Ritual der Frühaufsteher.
Julien fragt John: ,,Weißt du warum die meisten Menschen so lange schlafen? Weil sie sonst nichts mit ihrem Leben anzufangen wissen.“
Autsch, das hatte gesessen.
In dem Buch* wird ebenfalls erklärt, was du mit deiner Zeit am Morgen zusätzlich anstellen kannst, wenn du früher aufstehst.
Zuerst dachte ich, was für ein Blödsinn, das könnte ich niemals. Ich würde durch die Gegend laufen wie ein Zombie, wo ich ja jetzt schon manchmal nach 8 h Schlaf noch nicht ganz bei mir bin.
Aber manchmal dauert es ja bekanntlich etwas länger bis der Groschen fällt.
Einfach mal die Dinge sacken lassen…
Mindset ändern
Mindset – der neue Hype
Zuerst einmal, was hat es denn eigentlich mit diesem ganzen Mindset Hype auf sich?
An jeder Ecke und in jedem Artikel über Persönlichkeitsentwicklung, Coaching oder Karriere ist hier und da nur noch die Rede von dem Mindset. Welch ein magisches Wort.
Das kommt daher, dass viele Wörter aus unserer Sprache einfach alles andere als sexy sind. Übersetzt man sie hingegen auf Englisch, hört sich das gleich schon viel besser an.
Kleines Beispiel gefälligst? Gerne!
Zu meiner Zeit hatten wir noch Hausmeister an der Schule. Heute sind das Facility Manager! Hört sich doch gleich viel besser an.
Und genauso verhält sich das auch mit deinem Mindset, was nichts Geringeres ist, als deine Denkweise oder umgangssprachlich deine „Denke“.
Also jedes Mal, wenn du jetzt das mystische Wort Mindset hörst, weisst du, dass es sich dabei um deine Denkweise handelt – und verflogen ist der Zauber – Puff!
Wie ich mein Mindset geändert habe
Irgendwie hat mir die Aussage über den Schlaf gemeinsam mit den Kapiteln über Disziplin, inneren Schweinehund, positives Mindset etc., mir gleichzeitig so auf den Schlips getreten und mich inspiriert, dass ich mir dachte: das probier ich jetzt einfach mal aus.
Also kurzum, ich darf meine Denkweise (Mindset) neu überdenken.
Eins kann ich garantiert sagen – es war alles andere als einfach.
Ich war dann natürlich so übereifrig, dass ich mir den Wecker für den nächsten Morgen gleich auf 05:00 Uhr gestellt hab.
Davon abgesehen, dass ich hundemüde war, wurde mir auch total schlecht weil mein Körper an so wenig Schlaf nicht gewöhnt war.
Also brach ich das Ganze für diesen Morgen ab und legte mich wieder hin.
Das war ganz schön enttäuschend.
Aber andere bekommen das doch auch hin. Irgendwie muss es doch gehen, dachte ich mir.
Also habe ich mir weitere Artikel zu dem Thema „früh aufstehen“ durchgelesen. In einem fand ich den Tipp, dass man sich den Wecker jeden Tag 10 Minuten früher stellen sollte, bis man die gewünschte Uhrzeit erreicht.
Ah ja, schon besser. Das hat dann auch ganz gut geklappt.
Und so kam ich nach wenigen Wochen doch auf die gewünschten 6 Stunden Schlaf.
Irgendwann wurde es zur Gewohnheit nur 6 Stunden zu schlafen und ich fühlte mich morgens auch gar nicht mehr müde.
Zudem brachte mir der Frühsport, dem ich ab sofort eine Chance gab, auch nochmal einen extra Energieschub. Abends war ich dann so müde, dass ich die 6 Stunden bummerfest durchschlief.
Je nachdem in welcher Phase meines Lebens ich gerade steckte, habe ich das auch so beibehalten. Ausnahmen sind z.B. ich lerne gerade etwas Neues dazu oder bin auf Reisen – dann brauche ich einfach etwas mehr.
Jeder sollte für sich selbst entscheiden, wie viel Schlaf er braucht. Wir haben alle unterschiedliche Bedürfnisse und man kann nicht einfach so eine Schablone anlegen.
Jedenfalls hat mein Leben seit diesem Experiment eine ganz schöne Wendung genommen, da ich mit dem früheren Aufstehen nun die Zeit hatte etwas für mich zu tun.
Sei es Sport zu treiben, zu lesen, zu lernen, zu meditieren oder zu schreiben.
Das hat mich zu einem absoluten Fan von Gewohnheiten und Routinen gemacht, da ich gelernt habe wie sehr sie dein Leben positiv beeinflussen können.
Das Fazit
Es ist hier nicht die Rede davon, dass du von heute auf morgen dein ganzes Leben umkrempeln sollst. Aber das Buch* ist es allemal Wert gelesen zu werden und ich bin mir ganz sicher, dass auch du einige Inspirationen daraus für dich und dein Leben mitnehmen kannst.
Die Essenz all meiner Learnings aus dem Buch habe ich dir nochmal in diesem Post zusammengefasst.
Ich kann zwar nicht dafür garantieren, dass es dein Leben so stark beeinflussen wird wie meins – bin mir jedoch sicher, dass jeder etwas für sich und sein Leben aus dem Buch gewinnen kann.
Du hast es in der Hand. Es ist dein Leben. Also mach das Beste draus!
Deine Julie
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