Willenskraft trainieren: Mit diesen 2 simplen Übungen gelingt es dir!
Unsere Willenskraft trainieren – geht das überhaupt?
Fangen wir mal von vorne an …
Wie es sein sollte
Wählen wir mal das allseits beliebte Thema Abnehmen.
Du setzt dir also ein Ziel, machst dir einen Plan und legst los.
Ab sofort triffst du Entscheidungen, die dich deinem Ziel jeden Tag ein Stückchen näherbringen:
- Das üppige Mittagessen in der Kantine wird gegen einen knackigen Salat eingetauscht
- Das Auto wird morgens stehen gelassen und der Weg zur Arbeit wird mit dem Fahrrad zurückgelegt
- Der Couchabend wird gegen eine sportliche Einheit im Gym eingetauscht
- Ab sofort kochst du nur noch frisch
Du widerstehst jeder Versuchung, die dich von deinem Vorhaben abbringen könnte, egal wie viel Kraft es dich kostet, denn du hast dein Ziel klar vor Augen!
Wie es in Wirklichkeit ist
Du setzt dir also ein Ziel, machst dir ein Plan und legst los.
Und was dann passiert ist das tägliche Leben.
Die Nacht hat nicht besonders viel Schlaf mit sich gebracht, da du gestern Abend einfach mal wieder nicht die Kurve bekommen hast.
Eigentlich wolltest du heute mit dem Rad zur Arbeit fahren, aber dazu ist die Zeit nun zu knapp – Also nimmst du das Auto.
Auf dem Weg vom Parkplatz zur Arbeit, machst du noch einen Sprung beim Bäcker vorbei.
Eigentlich wolltest du dir nur schnell einen coffee to go holen, aber die süßen Teilchen sehen echt mega lecker aus und du hast heute Morgen auch noch gar nichts gegessen…
Etwas müde überlegst du kurz – ach was soll‘s, auf das eine Teilchen kommt es jetzt auch nicht an.
Das Teilchen verspeist du noch auf dem Weg ins Büro und stürzt dich dort angekommen gleich in die Arbeit.
Erst viel zu spät bemerkst du, wie spät es schon ist – die Mittagszeit ist fast rum und dein Magen knurrt schon wieder.
Eigentlich wolltest du dir ja heute zum Mittagessen einen Salat bestellen, aber von dem bisschen Grünzeug wird ja keiner satt – außerdem brauchst du jetzt was Warmes.
Also dann doch lieber die Pasta in Sahnesauce.
Auch am Abend schaffst du es eher später als früher aus dem Büro.
Zu Hause angekommen fühlst du dich wie durch den Fleischwolf gedreht.
Eigentlich wolltest du heute ins Gym, aber dorthin bringen dich jetzt keine 10 Pferde mehr.
Der Tag war aber auch wirklich anstrengend.
Und du denkst dir: Heute habe ich mir einen gemütlichen Couchabend verdient!
Was wir tun können
So oder so ähnlich geht es vielen von uns mal. Wir nehmen uns eine Sache vor, sind fest davon überzeugt, dass wir es auch wirklich wollen, starten und scheitern dann kläglich.
Dabei kann es jeder von uns schaffen seine Willenskraft dahingehend zu trainieren, dass wir das was wir uns vornehmen auch wirklich erreichen – und das oft schon mit ganz einfachen Methoden.
Willenskraft ist wie so viele andere Dinge vergleichbar mit einem Muskel – du kannst ihn trainieren und so wird er immer stärker und belastungsfähiger.
Um deine Willenskraft zu trainieren, gibt es jede Menge verschiedene Methoden und Übungen. Hier möchte ich mit dir eine Methode teilen, die Spaß macht und darüber hinaus auch noch sehr effektiv ist.
Willenskraft trainieren: Eine erprobte Methode mit zwei starke Übungen
Diese Methode, um deine Willenskraft zu trainieren, ist unheimlich effektiv und wurde unter anderem durch Studien von der Stanford University in Kalifornien belegt.
Bist du bereit?
Los geht’s!
Die Methode heißt: Lerne dein zukünftiges Ich kennen!
Vielleicht denkst du dir jetzt – dein Ernst? Das ist alles, ich habe ein bisschen was Spektakuläreres erwartet.
Ja, das ist mein voller Ernst.
Ich möchte dich einladen dir das Ganze einmal anzuhören und die Übungen durchzuführen, denn ich bin mir ganz sicher, dass auch du für dich einen großen Nutzen daraus ziehen kannst.
Willenskraft trainieren Übung 1: Der Brief
Schreibe dir einen Brief aus der Sicht deines zukünftigen Ichs.
Suche dir einen ruhigen Ort und mach es dir gemütlich. Schließe die Augen und stell dir dein zukünftiges Ich vor.
Je nachdem für welches Ziel du deine Willenskraft trainieren möchtest, z.B. endlich was für die Rente zurückzulegen, abzunehmen, mit dem Sport zu beginnen etc., dementsprechend visualisierst du dich.
Also wenn du z.B. mehr für deine Rente tun möchtest, dann visualisierst du dich in 30 Jahren.
Oder geht es vielleicht um ein Event, wie z.B. eine Hochzeit, die in nächster Zeit ansteht und für die du abnehmen möchtest, dann visualisierst du dich an diesem Tag in der Zukunft.
Stell dir genau vor – wer du dann bist, wie dein Leben zu dem Zeitpunkt ist, wie du aussiehst, wo du lebst, was dir wichtig ist etc..
Hast du ein klares Bild von deinem zukünftigen Ich vor Augen?
Super! Und dann überleg dir – wenn du alles so durchziehen würdest, wie geplant, wofür wäre dir dein zukünftiges Ich unheimlich dankbar?
Für welche Entscheidung bzw. welchen Schritt, den du heute getan hast, um in der Zukunft die Person zu sein, die du sein möchtest?
Ein Beispiel
Sagen wir mal, du möchtest z.B. heute in 6 Monaten heiraten. Die Pfündchen, die du momentan zu viel auf die Waage bringst, möchtest du natürlich nicht mit auf den Hochzeitsfotos haben.
Der Muskel deiner Willenskraft ist aktuell ungefähr so untrainiert und schlaff wie die Muskeln in deinem Körper.
Also stellst du dir dein zukünftiges Ich in einem halben Jahr vor – so wie du es dir wünschst.
Versuch dich komplett in dein zukünftiges Ich einzufühlen – du spürst wie gut es dir geht, wie toll du dich fühlst, wie glücklich du bist und wieviel Energie du hast.
Wenn du eine genaue Vorstellung hast, wie und wer du sein wirst, wie du aussiehst, dich bewegst, dich fühlst etc. beginnst du den Brief zu schreiben, und zwar aus Sicht deines zukünftigen Ichs.
Der Brief
Du kannst z.B. so etwas schreiben wie:
Liebe *DEIN NAME*,
ich bin dir so unendlich dankbar, dass du auf dich geachtet hast, regelmäßig deinen Sport gemacht und deine Ernährung umgestellt hast.
Ohne dich würde ich heute niemals so toll aussehen.
Ich bin so überglücklich, du hast mir meinen Traum erfüllt mich an meinem schönsten Tag auch genauso schön zu fühlen.
Mir geht es so gut, ich habe unheimlich viel Energie, fühle mich toll und sehe in dem Kleid wundervoll aus.
1.000 Dank dafür!
Ich weiß, es war nicht immer leicht und du hast dir auch vielleicht das ein oder andere Mal überlegt aufzugeben, aber das hast du nicht.
Du hast durchgehalten und uns somit einen Traum erfüllt!
Ich bin unendlich stolz auf dich!
Deine DEIN NAME
So oder so ähnlich könnte er klingen – deiner Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt.
Sei optimistisch, schmeiß die Konfetti- Kanone an und danke dir für das, was du durch deine Willenskraft erreichen wirst.
Einen kleinen Tipp noch: An den Tagen an denen es besonders schwer wird, hol dir den Brief hervor und lese ihn dir durch. Erinnere dich an dein zukünftiges Ich und wofür es dir so unheimlich dankbar ist.
Und denk dran, ein noch so kleiner Schritt heute kann deine ganze Zukunft verändern.
Willenskraft trainieren Übung 2: Die Zeitreise
Schicke dich selbst zurück in die Zukunft.
Studien haben gezeigt, dass allein die Visualisierung deines zukünftigen Ichs dir dabei helfen kann bessere Entscheidungen im Jetzt zu treffen.
Warum ist das so?
Nun oft können wir uns weder mit unserem zukünftigen Ich identifizieren, noch können wir uns in unsere zukünftigen Emotionen reinfühlen.
Es ist alles noch so weit weg und nicht real.
Wohingegen dein jetziges Ich und eine Emotion, die du gerade im jetzigen Moment spürst sehr real sind.
Indem wir uns in der Zukunft visualisieren, machen wir diese für uns real und greifbar. Das wiederum stärkt unsere Willenskraft etwas für unser zukünftiges Ich zu tun.
Weitere Studien haben gezeigt, dass wir uns zweierlei Zukunft vorstellen können, die Gute und/oder die Schlechte – beide Vorstellungen wirken motivierend.
Ein Beispiel
Du könntest dich nun z.B. hinsichtlich des Beispiels mit der Hochzeit in 6 Monaten visualisieren – und zwar wie du aussehen würdest, wenn du genau so weitermachst wie bisher: Netflix Abende mit Ben & Jerrys, ohne Sport und die restliche Ernährung besteht auch eher aus Fast Food als aus gesunden Sachen.
Du stellst dir also dein zukünftiges Ich vor, heute in 6 Monaten, du bist träge, müde, hast eventuell sogar noch ein paar Pfündchen draufgelegt und bist mehr als frustriert, weil du in deinem Traumkleid aussiehst wie eine Presswurst – um es mal ganz dramatisch zu machen.
Wann sind wir bereit Gewohnheiten zu ändern? Wenn unsere Schmerzgrenze erreicht ist!
Du möchtest dieses Bild und das dazugehörige Gefühl auf jeden Fall vermeiden? Dann führt kein Weg daran vorbei – du musst etwas tun!
Wie gesagt, genauso gut funktioniert es aber auch, wenn du dir ein positives Bild von dir in der Zukunft vorstellst.
Probier es einfach mal aus, welche Visualisierung mehr Emotionen bei dir auslöst.
Willenskraft trainieren – Das Fazit
Eine einfache kleine Übung kann oft schon so viel auslösen und auf langfristige Sicht verändern.
Unsere Willenskraft ist wie ein Muskel und diese Übung ist eine Möglichkeit ihn zu trainieren.
Diese Übungen können auf alle möglichen Ziele und Lebenslagen angewendet werden – sei es einen Umzug, einen Jobwechsel, deine Gesundheit etc..
Ich wünsche dir ganz viel Spaß beim Ausprobieren dieser Übungen, tolle neue Erkenntnisse und denk immer dran: Nichts bewegt sich, bevor du es tust!
Deine Julie
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