Warum bin ich so abhängig von der Meinung anderer?
Wie oft hast du schon deine Pläne geändert, deine Meinung für dich behalten oder dich einfach kleiner gemacht, weil du befürchtet hast, was andere denken könnten?
In diesem Blogpost erkunden wir, warum wir so empfänglich für die Meinungen anderer sind und wie wir uns endlich davon befreien können.
Denn es ist höchste Zeit, dass du deinen Fokus wieder auf die wichtigste Stimme in deinem Leben richtest – nämlich deine eigene.
Was denken die anderen?
Kommt dir eine der folgenden Situationen vielleicht bekannt vor?
Die Fahrt mit den Öffis
Dieses ungute Gefühl, wenn dich andere von oben bis unten zu mustern scheinen. Hab ich irgendwo ein Fleck? Steht mein Hosenstall vielleicht offen? Was denkt sie bloß? Die denkt sich bestimmt: „Wie sieht die denn aus? Das
passt ja mal gar nicht zusammen – null Stil, graues Mäuschen.“
Das Meeting
„Warum schauen mich gerade alle so an? Hab ich etwas Falsches gesagt? Was denn? Ich dachte das war eine gute Idee. War es nicht? Oh mein Gott, am liebsten würde ich gerade im Erdboden versinken. Wie blöd kann man
nur sein. Hätte ich doch bloß die Klappe gehalten.“
Oder
„Ich habe eine gute Idee, glaube ich zumindest, also ich denke, dass sie gut ist. Aber was, wenn ich sie nun laut ausspreche? Vielleicht ist sie doch nicht so gut. Und was, wenn sie die anderen blöd finden? Was, wenn sie über mich
lachen?“
Um jetzt nur mal einige Einwände der anderen zu nennen.
Kurzum die Meinung anderer ist uns verdammt wichtig!
Uns kommen ständig solche Gedanken und sofort lassen wir unsere Träume sausen, schieben sie auf, räumen sie erst mal wieder in die hinterste Ecke unserer Gedankenkiste und hören auf uns weiter mit ihnen zu beschäftigen.
Es ist so oft so, dass wir uns klein machen, zurückhalten oder gar nicht das ausleben, was wir wirklich möchten, aus Angst vor den Reaktionen der anderen.
Die Meinung anderer scheint eine so große Macht über uns zu haben, dass wir unsere Bedürfnisse manchmal lieber zurückstellen, anstatt anzuecken oder gar einen kritischen Blick von unserem gegenüber zu ernten.
Wir stimmen Dingen zu, von denen wir vielleicht ganz anderer Ansicht sind und verneinen Dinge, von denen wir eigentlich innerlich überzeugt sind, nur um nicht anzuecken.
Aber was steckt eigentlich hinter dem ganzen Hokus Pokus? Warum sind wir eigentlich so abhängig von der Meinung anderer?
Und welche Frage noch viel bedeutsamer ist: Wie kannst du dieses Muster für dich auflösen?
Zuerst einmal ist es wichtig, zu verstehen, wo diese Verhaltensmuster überhaupt herkommen oder kurz gesagt: Warum wir so ticken, wie wir ticken.
Warum bin ich so abhängig von der Meinung anderer? Die 2 Hauptgründe
Unsere Natur
Es gab eine Zeit in unserer Geschichte, da war es überlebenswichtig sich anzupassen und zu einer Gemeinschaft zu gehören.
In der Zeit, als wir noch mit der Steinkeule über der Schulter herumgelaufen sind, hätte für uns der Ausschluss aus einer Gemeinschaft den sicheren Tod bedeutet.
Also waren wir quasi dazu genötigt uns anzupassen und uns somit auch die Meinung anderer zu Herzen zu nehmen.
Natürlich ist das heute nicht mehr so, aber unsere Urinstinkte und Bedürfnisse aus der damaligen Zeit sind geblieben.
Zudem ist eines unserer psychologischen Grundbedürfnisse das Bedürfnis nach Bindung – Wir sind nun mal soziale Wesen.
Wir möchten von den anderen respektiert und anerkannt werden, wir möchten geliebt und geschätzt werden.
Das ist also der eine Grund, warum uns die Meinung anderer so wichtig ist.
Und der andere …
Unsere Erziehung
Wenn wir zur Welt kommen, ist unser Gehirn nur zu 25% ausgebildet.
Auf dieser Festplatte befinden sich gewissermaßen nur die Basics, die uns am Leben erhalten.
Alles weitere wird programmiert.
Von den Eltern, unserem Umfeld, der Kultur, in der wir aufwachsen etc..
Natürlich wollen unsere Eltern nur das Beste für uns und vor allen Dingen wünschen auch sie sich, dass uns jeder mag.
Also werden uns so Sätze wie z.B.:
- Sei immer brav und artig
- Sei immer nett und lächle
- Sei nicht so motzig, die Leute mögen keine motzigen Mädchen
- Tu schön das, was man dir sagt, hörst du
quasi einprogrammiert.
Somit werden wir von klein auf darauf getrimmt es den Menschen in unserem Umfeld recht zu machen, lieb zu sein und uns anzupassen.
Du versuchst die Erwartung von allen zu erfüllen und dich anzupassen, um ja auch dazuzugehören.
Diesen inneren Antreiber nennt man: Mach es allen Recht!
Und sollten wir uns aus welchem Grund auch immer mal daneben benehmen, dann lernen wir eins ganz schnell: Wenn wir uns nicht so verhalten, wie wir uns verhalten sollen, dann bekommen wir nicht das was wir wollen und das ist als Kind vor allen Dingen eins: Liebe – welche für uns in diesem Stadium überlebenswichtig ist.
- Nein! Du warst nicht lieb. Die Mama ist böse mit dir
- Du hast dich heute unmöglich bei den Nachbarn benommen, geh bitte
sofort auf dein Zimmer - Wenn du dich jetzt nicht sofort benimmst gibt es heute Abend keine Gute
Nacht Geschichte
Und so wächst unsere Angst vor allen Dingen vor einer Sache: Ablehnung – und das bis ins hohe Alter.
Wir versuchen mit allen Mitteln zu verhindern, dass wir abgelehnt werden.
Sei es zuerst von den Eltern, der Familie, dann von Freunden, Mitschülern, Kollegen, Chefs etc..
Und mal ganz ehrlich, wenn wir auf die Geschichte von uns Frauen zurückblicken, allein im letzten Jahrhundert, da muss ich sagen, da war ja nur anpassen und ins System passen angesagt. Gruselig!
Glücklicherweise hat sich das um einiges gebessert.
Unser Kopf scheint allerdings manchmal noch in der Vergangenheit festzuhängen.
Unsere Software braucht dringend ein Update!
Aber du weißt ja: Was man antrainiert, kann man auch abtrainieren oder umtrainieren.
Es kostet uns lediglich zwei Dinge: Zeit und Energie
Wie kann mir die Meinung anderer egal sein/werden?
Aber wie bloß? Wie können wir unsere Gedanken und Verhaltensmuster hinsichtlich dem Umgang mit der Meinung anderer ändern?
Wenn du bis hierhin gelesen hast, dann bin ich mir ziemlich sicher, dass das Thema für dich gerade brandaktuell ist und ich hoffe, dass dir die bisher gelesenen Zeilen gefallen haben.
Diese bilden nämlich einen Teil des 1. Kapitels meines Workbooks “Was andere über mich denken, ist nicht meine Sache”. Welches dir dabei hilft dich von der Meinung anderer zu befreien.
Hier erfährst du, was die Meinung anderer konkret mit dir zu tun hat – deinen Selbstzweifeln, Ängsten und Unsicherheiten – und wie du es schaffen kannst diesen neutral zu begegnen und sie nicht mehr so sehr an dich ranzulassen.
Dieses Workbook soll dir dazu dienen deine Stimme wieder die lauteste in deinem Leben sein zu lassen.
Du möchtest gerne mal reinschnuppern und eine Übung für dich ausprobieren?
Dann hab ich hier genau das Richtige für dich – das Mini-Workbook zum Thema.
Hier kannst du eine der Übungen aus dem Workbook durcharbeiten und sehen, wie sich bereits mit einer kleinen einfachen Übung deine innere Haltung verändern kann.
Ich wünsche dir ganz viel Spaß bei diesem kleinen mentalen Experiment und wunderbare Erkenntnisse für deinen Weg.
Alles Liebe
Deine Julie
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